Der Autor
Johannes HaasGeschäftsführung, Heuer Dialog GmbH
Aus der Tatsache, dass der schnelle Abzug der rund 10.000 US-Amerikaner finanziell für die Stadt Heidelberg ein schwerer Schlag war, machte Bürgermeister Hans-Jürgen Heiß keinen Hehl. Doch schnell sei erkannt worden, welch großes städtebauliches Potenzial in den fünf Konversionsflächen mit einer Gesamtfläche von etwa 180 ha steckt. Denn die Studentenstadt wächst und braucht zusätzlichen bezahlbaren Wohnraum.
Kooperatives Handeln zwischen Kommune und BImA, Kommune und Privatwirtschaft sowie Kommune und Bürger sind Voraussetzung dafür, dass Konversionsprojekte gelingen. Jörg Musial (Spartenleiter Verkauf der BImA) äußerte sich positiv zu Heidelberg und Mannheim. Hier seien Prozesse geschaffen worden, die hervorragend funktionierten. Die Gründung von Konversionsgesellschaften sowie die intensive Einbeziehung der Bürger im „Dialogischen Planungsprozess“ trugen zum Erfolg bei. Es sei erstaunlich, welch tolle Ideen Im Bürgerdialog entstünden, schwärmte Joachim Hahn, Leiter des Amts für Stadtentwicklung und Statistik. Konversionen seien nun mal ein gesellschaftliches Thema.
Man muss sich immer die gesamte Stadt anschauen: Was passt wohin? Wie können neue Areale mit dem Rest der Stadt vernetzt werden?
so Wolfgang Polivka, Geschäftsführer der Konversionsgesellschaft Heidelberg mbH. Daher sei die Einbeziehung der Bürger auch so wichtig.
Am Ende des Tages konnten sich die Teilnehmer noch vor Ort ein Bild der ehemaligen Campbell Barracks/Mark Twain Village machen. Marius Becker (Projektleiter Stadtentwicklung, NH ProjektStadt GmbH) gab spannende Einblicke in die militärische Vergangenheit sowie in die künftige zivile Nutzung des Areals. Die Kaserne wurde 1937 für die Wehrmacht errichtet und am Ende des 2. Weltkrieges durch die US-amerikanischen Streitkräfte übernommen. Rund um dieses Areal, das als urbane Wirtschaftsfläche entwickelt wird, entstehen in der angrenzenden Mark Twain Village etwa 1.300 Wohneinheiten mit vielen Grünflächen und urbanem Flair.
Einig waren sich alle darin, dass Konversionsprojekte meist aufwendig und recht kostspielig seien, sich am Ende jedoch für Stadt, Investor und auch die Bürger lohnen. Dafür sei es aber wichtig, die Bildung von „Ghettos“ zu verhindern und gemischte Quartiere mit unterschiedlichen Nutzungen für alle Einkommen zu errichten.