24.03.2016
Johannes Haas

Wohn-Dialog Frankfurt am Main

Das Umland wird für Frankfurt immer wichtiger

„Wie, wo und für wen kann in Frankfurt gebaut werden“, waren die allübergreifenden Fragen beim Wohn-Dialog Frankfurt am Main am 23. März 2016 bei der Frankfurter Sparkasse.

Bild: Jochen Kratschmer, Frankfurt

Dabei wurde klar, dass dem Preis- und Nachfragedruck nur in Kooperation mit dem Umland Einheit geboten werden kann. „Zeit ist heute ein knappes Gut. Investitionen in die Infrastruktur sind dringend erforderlich. Wir brauchen einen zuverlässigen, preisgünstigen und sicheren ÖPNV“, betonte Bürgermeister Olaf Cunitz. „Infrastruktur ist der Schlüssel, mit dem Projekte auch außerhalb gelingen“, bestätigte Sonja Tünnissen von DIE WOHNKOMPANIE. Dass die Renditeaussichten im Umland denen in der Stadt keineswegs nachstehen, machte Frank Alexander, Geschäftsführer der Hermann Immobilien GmbH anhand der aktuellen Marktmittelwerte klar.

Damit bei all dem Wachstum die Stadt- und Lebensqualität nicht zu kurz kommen, muss auch die lokale Immobilienwirtschaft einen Beitrag leisten. So steckten beispielsweise in Frankfurt-Niederrad riesen Potenziale, doch scheitere der Bau einer Schule schon daran, dass niemand der Stadt für diesen Zweck ein Grundstück verkaufen würde. „Die Bereitschaft muss da sein, zur positiven Entwicklung in Frankfurt beizutragen“, appellierte Cunitz. Die Stadt alleine könne dies nicht schaffen.

Klaus Franken, Geschäftsführender Gesellschafter der Catella Project Management GmbH, drehte später den Spieß um: „Der Staat fordert mehr günstiges Wohnen, doch gehen rund ein Drittel der Fertigungskosten durch Steuern direkt an ihn“, betonte er und schlug eine Senkung des Umsatzsteuersatzes beim Wohnungsbau vor. Dies sei die einfachste und unkomplizierteste Maßnahme, um Kosten umgehend zu senken und so günstigeren Wohnraum zu ermöglichen.

Eine große Gruppe folgte am Ende des Tages einer Einladung der Actris Henninger Turm GmbH & Co. KG. Rund 80 Prozent der im neuen/alten Wahrzeichen entstehenden Eigentumswohnungen konnten bereits erfolgreich vermarktet werden. Worauf sich die künftigen Bewohner freuen dürfen, konnte bei der Baustellenbesichtigung im 30. Stock bestaunt werden.

Es bleibt spannend in Frankfurt – doch gemeinsam können Stadt, Umland und Immobilienwirtschaft die aktuellen Entwicklungen ins Positive lenken.

Der Autor
Johannes Haas
Head of Operations
Heuer Dialog GmbH